Vermessung der großen Denker-Gipsskulptur in Strasbourg (2)

Detail des linken Fußes mit 1 mm Raster in .STL-Format
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In den darauffolgenden Wochen war die Fa. Breuckman uns dabei behilflich, die Einpassung der einzelnen Teilaufnahmen zu optimieren und die gesamte Punktwolke in ein .STL Modell umzusetzen, mit einem ausgedünnten Punktraster von 1 mm. 

Obwohl die Originalaufnahmen eine noch höhere Datendichte aufweisen, scheint dieses vorläufige .STL Modell zunächst ausreichend detailliert um die Gesamtstruktur dieses monumentalen Abgusses in Hinsicht auf eine wissenschaftliche Erforschung von Rodin's Modellierkunst zu dokumentieren.

Eine noch höhere Auflösung wird zusätzliche Details der Oberflächenbeschaffenheit zeigen, die nicht unbedingt durch Rodin selber geschaffen bzw. beabsichtigt wurden, sondern das Ergebnis des Reproduktionsverfahrens in Gips darstellen, das durch Rodins Helfer oder die Gießereihandwerker ausgeführt wurde, oder von der Abnutzung, der natürlichen Patinierung, Beschädigungen und Reparaturen herrühren, die im Laufe eines Jahrhunderts stattgefunden haben.

Mit Hilfe des PolyWorks Image Viewers können wir dieses virtuelle Modell nun frei in alle Richtungen drehen und Bildschirmausdrucke erzeugen, die den Denker aus allen möglichen Perspektiven zeigen. Dies verschafft uns ein sehr wirksames Instrument um diesen Gipsabguss zu studieren, als würde die Skulptur selber sich direkt in unserem Labor befinden. Außerdem können wir auf Teile des Modells einzoomen und nahezu in Echtzeit realistisch schattierte Darstellungen solcher Details kreieren.

Bildschirmausdruck, schattiert, Basis 1 mm Raster
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Detailansicht von Gesicht und Hand
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Über weitere Dialogfelder in der Software können die Anzahl der Lichtquellen, sowie deren Stärke und Ausrichtung jederzeit angepasst werden.

Auch bietet die Software Möglichkeiten um Querschnittansichten zu erzeugen und Abstandsmessungen zwischen zwei Punkten vorzunehmen, entweder einer geraden Linie oder der Oberfläche des Modells entlang. Hierdurch können Messungen mit einer Genauigkeit durchgeführt werden, die viel höher ist als bei üblichen Maßbändern und Messzirkeln.

Damit ähnliche Gipsabgüsse in verschiedenen Sammlungen miteinander verglichen werden können, wäre es möglich, mathematische Differenzmodelle zu berechnen, welche den exakten Unterschied zwischen zwei Skulpturen räumlich darstellen. Zu diesem Zweck sind jedoch zuerst weitere Aufnahmen von anderen Gipsabgüssen zu machen.