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English text deutsche Fassung

Vermessung der Eva Gipsskulptur in Heilbronn (1)

Eva, bemalter Gipsabguss, 
Skulpturenmuseum Heilbronn.
Alle Fotos/Grafiken: H. de Roos

 

Im Februar 2003 besuchte unser Team die Fa. Breuckmann in Meersburg erneut, um mit den Aufnahmegeräten und der neuesten Version der firmeneigenen Software Optocat zu üben. Anschließend besuchten wir zusammen mit Herrn Dr. Breuckmann als Hersteller der Messgeräte das Skulpturenmuseum in der Innenstadt von Heilbronn. Dieses Museum verfügt über einen Gipsabguss von Rodin's Eva, in der kleineren Version. 

Laut Katalog ist der Abguss 72 cm hoch; es handele sich um ein bozzetto, d.h. um eine Entwurfs- oder Rohfassung. Das Exemplar ist eine Leihgabe des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg und wurde 1997 mit finanziellen Mitteln der Ernst-Vogelmann-Kulturstiftung von der Schweizer Galerie Beyeler erworben. Angeblich stammt der bemalte Gipsstatue aus der Gießerei Alexis Rudier und war lange Zeit in der Sammlung des Pariser Architekten Jean-Claude Dondel, der 1989 verstarb. Die Galerie Beyeler erwarb den Abguss am 3 November 1993 auf einer Auktion von Christie's in New York.

Am Montag, den 10. Februar, konnten wir nun eigenhändig die Vermessungsaufnahmen durchführen. Am Vormittag arbeiteten wir mit dem größeren Sensor (600 mm Messfeld-Diagonale), am Nachmittag mit der kleineren, hochauflösenden 200 mm Sensor. 

Insgesamt fertigten wir 62 Teilansichten an, die wir an Ort und Stelle mit der neu entwickelten Optocat-Software zusammenpassen konnten. Auch hier lieferte jedes einzelnes Scan uns die Koordinaten von 1,3 Mio Raumpunkten. Beim Kontur-Matching wird jeder einzelner Punkt als 3D-Koordinatenset mit dem dazugehörigen Richtungsvektor (Ausrichtung der Oberfläche) ausgewertet und zu den Punkten in der direkten Umgebung in Beziehung gesetzt, um Ähnlichkeiten in der Oberflächenstruktur festzustellen.


Die Eva wird von Kuratorin Frau Annette Ludwig vorsichtig 
bewegt, damit wir auch die Rückseite aufnehmen können.

 

Darstellung der mit Optocat Software
zusammengepassten Teilansichten.

 

Um schneller arbeiten zu können, wurde das virtuelle Modell am Bildschirm vereinfacht dargestellt, mit einer Auflösung von einer Linie pro mm. Trotzdem war die Zeit sehr knapp bemessen; wir mussten feststellen, dass die Erfassung dieser kleinen Statue wegen der vielen Unter-
schneidungen fast genau so aufwändig wie die Digitalisierung des großen Denkerabgusses in Strasbourg war.

Parallel zu der Vermessung fertigten wir auch hier eine Reihe von stereografischen Aufnahmen an, die wir in München digital nachbearbeiteten und zu anaglyphen Stereobildern zusammenfügten.

 


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Last update of this page: 03.12.2002